Friday, August 17, 2007

MYSELF AND THE NEW ORDER OF MISC.

ME AND THE LINE OF DEATH

Ich schreibe gerade so über eine Deadline hinaus, dass es nicht mehr feierlich ist. Eine Hausarbeit, die formal am 15. August abgegeben hätte werden sollen findet sich zur Zeit in noch atomisiertem Zustand in mehreren Open Office Dokumenten und meinem Schreibtisch.

Die Crux ist, dass mir von oberster Stelle mitgeteilt wurde, dass man es durchgehene lassen würde, wenn die Arbeit "ein paar Tage später" eintreffen würde.

Diese äußerst unpräzise Formulierung wird von meinem Gehirn jedesmal, wenn ich den frischen Indy Talkback aktualisiere ["Indiana Jones And The Midlife Crisis Earring" ? Indy Talkbacks haben auch schon bessere Zeiten erlebt...] neu berechnet:

ME AND THE QUEST FOR AN ANSWER

Ist es ok, wenn ich am Montag abgebe? Wird mich dann eine Email mit den Wörtern "zu spät" erreichen? Versaue ich mir das Wochenende und ein mögliches Treffen mit einer nur kurz anwesenden Freundin, wenn ich heute nicht durchmache um die 10 bis 15 bis 20 Seiten morgen abzugeben? Versaue ich mir mein junges Leben und meine mögliche Karriere als __________?

Außerdem fahre ich mir die ganze Zeit mit meiner rechten Hand durch die Haare um zu schaun wie viele sich jedesmal von meinem Kopf verabschieden. Meine Kopfbehaarung ist lang, dicht und dick in der Konsistenz. Und dennoch weiß ich nicht, was daraus wird, ginge es noch drei Tage so weiter.

Handelt es sich bei "ein paar Tagen" im Sinne von ein Paar Schuhen um zwei Stück dieser Sorte, bzw 48 Stunden?
Ursprünglich habe ich den zuständigen Dozenten gefragt ob ich die Arbeit am 31. August abgeben könnte. (Ein seltener Zug von Dreistigkeit meinerseits.) Seine Antwort war recht mäßig, ja geradezu lieb aber enthielt eben die "paar Tage"-Formel und meinte, dass zwei Wochen dann doch ungerecht seien. Vielleicht ist ja ein Wochenende für ihn auch schon wie zwei Wochen.


ME AND THE ANALYSIS ABOUT MYSELF

Ich glaube die Ruhe, in der ich mich der deadline widersetze ist nur Ausdruck meines Wunsches mal ohne große Absicherung in die weite Welt (Ostsee?) zu fahren um ein inspirierendes Abenteuer zu erleben.
Die vergangenen Wochen, waren nämlich die unproduktivsten und Passivsten in meinem ganzen Leben. Und das eigentlich nur, weil ich, wegen so viel Arbeit nicht wegfahren wollte bzw. konnte.


ME AND THE FOUNTAIN OF NEVERENDING ENTERTAINMENT

Ok. So ganz ohne Erlebnis waren die vergangenen Wochen dann doch nicht. Ich habe endlich THE HISTORY OF LOVE beendet, was sicherlich traurig genug war. Dann habe ich zwei Folgen und gefühlte 2984 Ausschnitte von FREAKS AND GEEKS gesehen. Auf youtube habe ich mir dann noch die ersten sechs Folgen von WONDERFALLS angeschaut. (Ich glaube, das muss auch in etwa der Zeitpunkt gewesen sein, an dem die Serie dann abgesetzt wurde.)





Die Blogeinträge jedoch, die diese Erlebnisse wirklich in etwas Produktives umwandelt sollten sind irgendwo in der Development Hell stecken geblieben.


ME AND THE MAIL OF DOOM

Auch Briefpost konnte mich nicht wirklich aus meiner Lethargie befreien*. "Ich vermisse jetzt schon meinen Freund." Klasse. Das ermutigt mich und meine Aussicht auf zukünftige Ferien die wir miteinander verbringen können ungemein.

Und dann war da noch dieses Feuerwerk vor ein paar Tagen. Ich wohne in einer äußerst kleinen Stadt. Einem Städtchen. Dem Ortsteil eines Städtchens, was vom anderen Ortsteil des Städtchens als Dorf bezeichnet wird. Irgendwann zwischen halb elf und zwölf fing es dann auf einmal an. Und es war nicht eines von der mickrigen Sorte sondern eher die "für dieses Geld hätten 10 000 sudanesische Flüchtlinge ernährt werden können" Version.

Ich konnte das ganze perfekt von meinem Balkon aus beobachten und erquickte mich an den Fantasien, was zu diesem Zeitpunkt im Innern der Häuser um uns herum geschehen würde. Ich fragte mich ob die unglaublich lauten Schläge beispielsweise diverse Kriegstraumata wieder aufleben lassen oder zumindest mal Herzinfarkte auslösen würden.

Auch ohne solche kleineren Katastrophen jedoch löste alleine der Gedanke an die Gesichter, die sich zunächst grimmig genervt und dann einfach nur noch erregt über diese Abwechslung in verwirrtem grantigen Ton freuen würden ein sehr schönes Gefühl in mir aus. Die Situation besaß auf alle Fälle eine Menge Drama.

ME AND THEM

Zu diesem Zeitpunkt schaute ich mir gerade die jüngste ROAD-TRIP NATION Episode des TEAMS MONTREAL an. Für jeden, der eine fast schon krankhafte passive Freude an Interviews mit bekannten erfolgreichen Persönlichkeiten entwickeln kann, wenn er hört wie es diese Menschen zu etwas gebracht haben ist ROADTRIPNATION.com ein absolutes Muss.

In regelmäßigen Abständen werden Teams von Mitzwanzigern in einer Art postmodernen Kinderlandverschickung in einem großen wohnmobilartigen Bus durch die US of A geschickt um auf ihrer Reise Interviews mit interessanten Persönlichkeiten zu führen und sich von deren Lebensratschlägen und weisen Kommentaren inspirieren zu lassen.

Der Gedanke ob es nicht besser wäre in diesen zwei Wochen selber mal ne Band aufzumachen oder das Drehbuch für den ersten Kurzfilm zu drehen liegt natürlich nahe. Auch wenn man schon einige Episoden und Interviews begeistert gesehen hat.

Aber das ist dann auch egal, wenn man während fast jeder der nie länger als sieben Minuten andauernden Folgen, beim Anblick beeindruckender vorbeirauschender Landschaften und wunderbaren Worten von bewundernswerten Menschen die in einen beruhigenden Mix von Folk und Countrymusik übergehen (fast) heulen muss.
Schaut es Euch an. Am Abend des besagten Feuerwerks lauschte ich gerade Richard Linklaters Worten. Tut es mir gleich!

Etwas anderes, bei dem ich mir wünschen würde eine kleine Jüngerschaft in meinem face-to-face Bekanntenkreis um mich scharen zu können: Battlestar Galactica.

ME AND EDDIE OLMOS' BLOODCURDLING PRESENCE OF DOOM

Wie ich bereits vor einer Woche schrieb und wie Frosty es in diesem schönen kurzen heads-up auf Collider vor einem Jahr gesagt hat lässt sich eine Serie namens BATTLESTAR GALACTICA sehr schlecht unter Bekannten bewerben. Dies spricht eigentlich für die Bekannten* aber nicht unbedingt gegen diese formidable Serie. Und es macht die Sache auch nicht besser, wenn man es nach mehrmaligem "Was?"-Nachfragen als KAMPFSTERN GALACTICA übersetzte.

Der Übersetzung könnte sich dann jedoch noch eine weitere Nachfrage anschließent: "Ist das diese Schwarz-weiß Serie, wo die Bügeleisen als Steuerknüppel benutzt haben?".
An diesem Punkt darf man auf keinen Fall aufgeben. Ich habe jetzt beschlossen einfach mal ein paar Anfänge der ersten Staffel oder auch der miniserie (wenn ich diese mal besitzen werde) zu brennen und sie zufällig im Hause von Freunden zu vergessen.
So mache ich das mit Musik auch immer.

Nein, ernsthaft: Ich werde sie nicht liegen lassen sondern einfach verschenken.
Auf alle Fälle ist es eine großartige Serie. Und irgendwo in diesem Raum hier, befindet sich auch noch ein Schmierzettel mit ziemlich zufriedenstellenden Stichworten für einen geplanten Blogeintrag darüber.

Vor einer Woche habe ich angefangen die dritte Staffel herunterzuladen. Ich habe jetzt die ersten vier Episoden gesehen, die einiges an greatness, allerdings auch so manche Schwächen in sich bergen. In den Chud-Foreneinträgen zu besagten Folgen überschlagen sich die "best hours of tv ever" Kommentare nur so.

Allerdings war das Pre-5/23. Vor dem Finale der dritten Lost-Staffel, das wirklich ein einschneidendes "Fernseh"-Erlebnis war, wenn man das so nennen kann, wenn man vor dem Computer und heruntergeladenem Datenmaterial sitzt.
Ich kann zu den Downloads noch nicht ausgestrahlter Episoden nur sagen, dass ich mich da in keinster Weise schuldig fühle irgendwelche Rechte zu brechen.

In dem Moment, in dem ich mir diese Episoden kaufen kann, tu ich das selbstverständlich. Allerdings ist für mich durch das Internet "Fernsehen" zu einem internationalen Ereignis geworden. Da ich schon in meiner unmittelbaren sozialen Umgebung nicht über die neueste BSG oder Lostfolge sprechen kann möchte ich wenigstens im Internet frische hahnebüchene freeze-frame Analysen und Meinungen lesen und schreiben und nicht ein Jahr lang warten, in dem schon längst (was nur legitim ist) alle möglichen Plotwendungen in die Alltagssprache der Popkultur übergegangen sind und auf T-Shirts gedruckt werden.

ME, WAITING.

Diese zeitlichen Asynchronitäten, die immernoch in der Popkultur vorhanden sind, sind übrigens untragbar! Es gibt nämlich Dinge, die ich mir um Himmels Willen nicht auf diesem Bildschirm hier anschauen möchte.
Wie wäre es zum Beispiel mit THERE WILL BE BLOOD von PTA oder NO COUNTRY FOR OLD MEN von den Coen Brothers?

THERE WILL BE BLOOD ist auf der imdb für Februar verzeichnet. Für den neuen Coen findet sich für Deutschland kein spezifischer Termin aber auf einer anderen Seite habe ich tatsächlich ein Datum IM APRIL nächsten Jahres aufblitzen sehen bevor sich mein Kopf unsanft auf die Tastatur senkte.
Die Zeit, die vergangen ist, seitdem ich Schnipsel des Films in irgendwelchen Cannes Reportagen sah, kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor und in den USA wird er im November rauskommen.

April. Das bedeutet nicht nur einfach so, der vierte Monat des Jahres 2008, ein Monat nach meinem Geburtstag oder noch ungefähr 244 Tage to go....

Es bedeutet, dass ich diesen Film gerade mal einen Monat vor INDIANA JONES AND THE RETIREMENT HOME OF DOOM sehen werde. Das ist wie ein großer Unglücksfall im universalen Raum-Zeit-Kontinuum.
Mir ist klar, dass diese Zeit nicht damit verbracht werden wird

Ansonsten ist mir bei einem kleinen Durchklicken, der noch ausstehenden Veröffentlichungen dieses Jahres auf der imdb aufgefallen, dass insbesondere der November und Dezember in den USA gigantomanische Ausmaße annehmen werden. Was da TEILWEISE NICHT auf uns zukommt ist versüßt doch den ein oder anderen Blick in die Zukunft der globalen Erwärmung.

Es gibt auch Menschen, die diesen Beobachtungen mehr als nur einen Satz widmen. Und zwar viel mehr wirklich durchdachte und unterhaltsame Sätze, wie sie Jeremy Smith aka Mr Beaks hier zusammengetragen hat. Es ist eine kleine Ausschau auf die nächsten Monate und inwiefern die darin versteckten Veröffentlichungen für ein neues 1999 sorgen könnten. Klickt hier und lest!








*Ok, das war gelogen. Es schreiben mir eigentlich auch nur Menschen Briefe die ich wirklich auf platonische Weise liebe. Aus diesem Grund bin ich jedesmal, wenn ich einen der unverfehlbaren Umschläge aus dem Briefkasten fische, kurz vor einem Lauten Jauchzer und stoße ein kleines Juhuu zu Ehren meiner Freundschaft aus. Der Inhalt der Briefe kann dann auch sein, was er will, ich freue mich immer. Das liegt schon daran, dass meine Freunde einfach grundsätzlich nur interessante Dinge zu vermelden haben, weil sie ganz einfach die besten Menschen der Welt sind.

**Wie gesagt: Meine Freunde sind die Besten. (Ja, JBK! Falls du dazu mal ne Show machen möchtest würde ich gerne eingeladen werden.) Aber ein bisschen mehr Offenheit gegenüber dem Mediensystem wäre manchmal angebracht. Nicht alles ist, was es auf den ersten Blick scheint.

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