Genug Intertainment um 24 Stunden unproduktiv in einem Zimmer zu verbringen während draußen die Sintflut bevor steht. [1]
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich seit ich vor ein paar Jahren BLADE RUNNER in einem Frankfurter Kino (In your face! Ja. Ich sah ihn. Im Original. Den Director's Cut. Auf einer riesigen Leinwand.) gesehen habe Regen mit anderen Augen betrachte.
Zwar wurde ich schon als Kind mit Lied-Parolen wie "Wir sind doch nicht aus Zucker und weichen auch nicht ein" gehirngewaschen und auf regenresistent trainiert. Ridley Scotts Philip K. Dick Verfilmung jedoch machte Regen für mich erst richtig attraktiv. Das mag daran geliegen haben, dass der Regen sich den Bildausschnitt mit Harrison Fords Körper geteilt hat. Und vielleicht hat auch Ridley Scotts Ausleuchtung und der akribischen Detailverliebtheit mit der er die Szenenbildner und den Rest der Crew in den Wahnsinn geschrien/getrieben hat etwas mit der schier magischen Atmosphäre zu tun, die der Film ausstrahlt.
Was den Regen in Blade Runner wirklich ausmacht, warum er da ist, aus welchen Molekülen er besteht und zu welchen Erkrankungen er bei Crew-Mitgliedern führte. All das kann man sicherlich erfahren, wenn man sich die gigantomanische Vier-Disk-Superspecial and ultimate Edition von BLADE RUNNER bestellt, die am 18. Dezember herauskommen wird.
Ich persönlich werde ja die 5-Disk Edition bestellen, die als großer silberner Koffer daherkommt. (Fragt mich nicht woher dieser Koffer kommt. Vielleicht ist er in irgendeiner der 249 Versionen des Filmes (In Wirklichkeit sind es nur fünf) am Bildrand zu sehen oder wird sogar von Deckard getragen.) Darin ist vielleicht sogar eine kleine Regenprobe enthalten.
Das vielleicht nicht aber dafür ein Origami-Einhorn, ein Filmstreifen, ein Miniatur-Spinner-Replica, Fotos und ein von Ridley Scott unterzeichneter Brief. Und der WORKPRINT mit einem Kommentar von Paul M. Sammon mit einer dazu passenden Featurette.
Dazu kommt dann der Inhalt der anderen vier Scheiben:
*Eine Featurette über Philip K. Dick, eine über den Film und den Roman, eine Featurette zum Graphic Design, eine Featurette zu den Kostümen, eine Featurette zur Beleuchtung, eine Featurette zu den Postern, eine Featurette zur vermeintlichen Replikantenidentität von Rick Deckard, eine Featurette in der Filmemacher und Fans ihre Inspirationsquelle Blade Runner bekunden, eine Featurette aus dem Jahr 1982, Trailer und TV-Spots, geschnittene und alternative Szenen, Unit Photography-Gallerien, Screen Tests von Rachel und Pris, noch mehr Bildergallerien und Audio-Interviews mit Philip K. Dick.
*Eine 200-irgendetwas Minuten lange Dokumentation namens DANGEROUS DAYS
Klick hier, um das Ganze etwas klarer zu sehen.
Desweiteren sind enthalten...
*Die 82er US Kino Version.
Die mit Fords voice-over und dem Happy-Crappy-Bergwagabunden sind wir-Pan über atemberaubende Landschaft-Ending, die wahrscheinlich in dieser Form fast niemand gesehen haben dürfte, der diese Sätze hier auf Deutsch liest.
*Die internationale Version von 82 mit -wie könnte es anders sein - mehr bloody Action.
*Der 92er Directors Cut, der in Deckard's Flur endet und keine Erzählstimme beinhaltet. Dafür aber Deckards Traum mit dem Einhorn.
*Der FINAL CUT. Mit einem Kommentar von Ridley Scott, einem anderen Kommentar von Fancher und Peoples, Deely und Haber und dann noch einem von Syd Mead, Douglas Trumbull und anderen Produktionsdesignern.
Digitalbits sagt: "with added & extended scenes, added lines, new and cleaner special effects and all new 5.1 Dolby Digital Audio"
Joanna Cassidys Gesicht ersetzt das Gesicht der Stuntfrau.
Deckard träumt von Einhörnern. Und diesmal sieht man vorher noch eine Sekunde lang sein Gesicht. Plus: Das Einhorn wiehert. Warum das eventuell der Fall ist erfährt man in einem link weiter untern. Ich sage nur....Uniporn...
Schicke Tänzerinnen mit weißen Masken. Prädikat: Geilo.
Klickt wieder hier, um das Ganze etwas Klarer zu sehen.
Eigentlich habe ich diese Dinge alle nur bei digitalbits abgeschrieben und empfehle jedem selbst mal einen Blick auf deren Auflistung zu werden, die noch mehr Informationen, wie zum Beispiel den genauen Inhalten der Featurettes und Riesendokumentation beinhaltet.
Jetzt würde ich erst einmal ein tiefes Durchatmen empfehlen, bei dem man sich ausmalen kann wie viele Stunden man mit diesem Material wohl zubringen kann und was man sonst so an den Weihnachtsfeiertagen zu tun hat.
Produzent dieses überaus beeindruckenden Box-Sets ist übrigens Charles de Lauzirika, der auf einem längeren Video-Interview mit Collider zu sehen und zu hören ist. Was er zu sagen hat sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
De Lauzirika ist mit Blade Runner aufgewachsen, ging auf die USC, wurde Praktikant bei Ridley und Tony Scotts Produktionsfirma und kümmert sich nun seit einigen Jahren um deren DVD Editionen.
Sich vorzustellen, wie dieser Mensch an einem Bildschirm sitzt und Bilder sieht, die nur wenige Menschen zuvor aus diesem Film gesehen haben, wie er ständig neue Entdeckungen macht, wie er aus all den Fitzeln und Resten und Streifen sich ein immer deutlicheres Bild davon machen kann, wie dieser Film entstanden ist, ist eine Sache. Das aus seinem eignen Mund zu hören eine andere.
Sitzt einfach still, bewegt den Cursor auf diesen verdammten Fleck und lasst Eure Kinnlade langsam nach unten sinken und die Mundwinkel weit nach außen driften.
Dann gibt es auf youtube noch den beinahe kompletten Comic Con panel von Blade Runner zu sehen. Commander Adama fehlt leider. Aber dafür ist Brendas Mutter da. Sowie Hong und Turkel. Und wenn ihr denkt, "oh mein Gott, geht es da vielleicht ab", kann ich natürlich nur zustimmen. Sind das all die unterdrückten Filmliebhaber Gefühle? Schließlich haben wir kein Hurricane, Visions, Rock am Ring, oder wie der ganze Schmus heutzutage heißt. Ich habe ständig drauf gewartet, dass James Hong eine Ukulele herausholt um sie auf dem Tisch zu zerschlagen. Was auch immer...
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