Sunday, February 25, 2007

It's not just the Oscar, it's the movies!!

Entweder sind meine Synapsen heutzutage besonders sensibel oder mein Gefühl, dass die Oscars so viel unverdiente übertriebene Aufmerksamkeit bekommen, wie seit Jahren nicht, stimmt.
Vielleicht hat das Ganze auch positive Gründe: Vergangene fünf Monate, die angefüllt waren, mit einer seltenen Pracht an guten, unterhaltsamen und durchdachten Filmen.

Manche Filme waren zu gut und liefen außer Konkurrenz (THE FOUNTAIN), manche schienen wie gemacht zu sein für die Nachfolge eines überbewerteten Großstadt-Episodendramas über Rassismus:

Ein, wie ich finde sehr gut geschriebener und elegant inszenierter globaler Episodenfilm, der viel überzeugender ist als LA CRASH aber dennoch so seine gewöhnungsbedürftigen und artifiziellen Momente hat und in keinem Moment so betroffen macht und vielschichtige Relevanz zeigt wie CHILDREN OF MEN. [BABEL]

Ein Film, der lustig ist. [Little Miss Sunshine]





Spike Lees Werbefilmchen für die Verleihung sind wirklich gut geworden und zeigen ein wenig von dem, was ich 2002, bei meiner ersten Oscarverleihung mit am schönsten fand. Die Montagen, in denen die Liebe zum Film und seine Relevanz im Leben von jedem von uns, zum tragen kam.
In der Berichterstattung über heute Abend überschlagen sich peinlicherweise auch die ruhmreichsten und anspruchsvollsten Blätter mit Belanglosigkeit. In einem notdürftig zusammenklabusterten ABC auf der Gesellschaftseite der FAS zum Beispiel. Oder die hundertste Oscarprognose im heutigen Feuilleton. Kurz nach der Nominierung wartete ebenfalls die FAS mit einer langweiligen Prognose von Kenneth Turan auf.
Oscarprognosen sind etwas, dem man sich, befindet man sich im Geschäft (des Filmliebhabers, an welchem Hebel auch immer) kaum entziehen kann. Die Prognosen, die ich freiwillig lese, müssen jedoch erstmal ihr Recht verdienen überhaupt über etwas so verleumderisches und zu Unrecht Anerkanntes schreiben zu dürfen. Mit einem klugen Einleitungssatz, einem lustigen Intro, einer ernstzunehmenden Perspektive.
All das vermisse ich bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Jesus Christus (liebe Grüße an James Cameron), sogar auf der Titelseite haben sich die Academy Awards breitgemacht.)
An folgenden Adressen habe ich es gefunden und werde es auch finden. Denn eines sei gesagt: Die meisten unter uns, die Film und seine Macher lieben kommen nunmal nicht an dieser Veranstaltung vorbei.

Vor allem wenn man sich einsam und alleine fühlt während man eine künstlerische Enttäuschung nach der nächsten auf der Bühne sieht:

Die coolsten und besten Treffpunkte heute Abend:


Der großartige Defamer


Nick Nunziatas Live Kommentar


Harry Knowles' Live Kommentar



Bleibt nur noch eine, ja die wichtigste Frage dieses Tages zu beantworten: Wenn man so viel rummeckert, wenn man sich betrinkt bevor man diese Veranstaltung schaut, wenn man neben dem Drogenkonsum auch noch die Menschen verachtende Red Carpet Show in Kauf nimmt, wenn man von zwei Uhr nachts bin fünf Uhr morgens keinen Schlaf sonder nur Müdigkeit und Kalorien (durch Hopfen und Hefe und Malz) zu sich nimmt...
...
warum geht man nicht einfach ins Bett?

Es ist unsere Bestimmung dieser Nacht beizuwohnen. Wir sind diejenigen, die sich nicht um das Kleid von Nicole Kidman kümmern, außer wenn sich deutlich ihre Brustwarzen unter dem einem Duschvorhang ähnlichen Gewand abzeichnen. Wir sind diejenigen, die mit resigniertem Blick und dem Mitgefühl des barmherzigen Samariters in das Couchkissen schreien, um niemanden aufzuwecken, wenn es Sounddesignern untersagt wird auf die Bühne zu kommen. Wir verharren in taumelnder Siegerpose, wenn die Künstler, die uns ans Herz gewachsen sind und deren Werke uns inspirieren und eine Ode an die Schönheit und Macht des Film darstellen sich von ihrem Platz erheben. Wenn sie mit einem Ausdruck der Glückseligkeit, Kollegen umarmend, Hände reichend, sich auf den Weg zur Bühne machen. Das ist der Ritt des Regisseurs (Designers, Musikers, Autors, Produzenten) in den Sonnenuntergang. Wenn in dem Moment des ersten Wortes am Mikrophon die ganze Komplexität und Kompliziertheit des künstlerischen Prozesses in einem kleinen Glücksmoment kristallisiert und zelebriert wird.
Es gibt auch noch andere Momente, die möglicherweise nicht scheiße sind. Für diese Momente sind wir dabei. Und weil ich einfach keine andere Möglichkeit habe Steven Spielberg (und andere Menschen) life reden zu hören.

1 comment:

Anonymous said...

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