Monday, February 12, 2007

DIE GEHEIMNISSE VON PITTSBURGH

Hand hoch, wer Wonder Boys für einen wunderbaren Film hält!


Bei einem kleinen Youtube Streifzug bin ich soeben auf fünf niedliche Production Diary Clips von THE MYSTERIES OF PITTSBURGH gestoßen.


Nachdem ich vor einigen Jahren in einer verregneten Januarnacht zum ersten Mal dieses großartig intelllektuell romantische feel good movie Wonder Boys gesehen hatte begann ich mich, nicht zuletzt aufgrund seiner zuweilen rätselhaften Anhängerschaft im Kreise von Comic Con besuchenden Filmfans (Chabon war am Script für Spiderman II beteiligt), für Michael Chabon zu interessieren.

Also las ich DIE UNGLAUBLICHEN ABENTEUER VON KAVALIER UND CLAY. Es stellte sich heraus, dass dieser 810 Seiten umfassende Roman ein perfekter Einstieg in die welt des Comics und der Graphic Novel war. Also bestens geeignet für jemanden wie mich, der in dem Glauben groß geworden ist, Comics seien nur die Vorstufe zum Prekariat.
(Stattdessen gehörten die lustigen Taschenbücher zu den regelmäßigen Tankstellenmitbringseln meiner Tante. Ich muss so um die 10 Stück besessen haben, die ich bestimmt jeweils mehr als dreimal gelesen hatte. Erst jetzt merke ich, dass die Cartoons aus Entenhausen in Deutschland wohl mit Tim und Struppi zu den angesehendsten Comics gehören...strange)

Mit wunderbar abenteuerlich geheimnisvollen Bildern beschreibt Chabon das Aufeinandertreffen und das Leben der Erfinder einer Comics, der die Populärkultur veränderte. Angelehnt ist dies an die Geschichte der realen Superman-Erfinder. Neben Houdini, Mottenfrauen, dem Zweiten Weltkrieg, dem Golem, Prag, Dali in Taucherausrüstung und <> menschlichen Drama existiert hier, ähnlich wie bei den Wonder Boys die Begeisterung für den künstlerisch schöpferischen Prozesses.

In den MYSTERIES OF PITTSBURGH dreht sich alles ums Erwachsen werden. In diesem Sinne und dem Kontext des Settings ist die Geschichte Wonder Boys durchaus sehr ähnlich. Vielleicht ist es deshalb nach dem Film von Curtis Hanson die zweite Chabon Verfilmung. Eine, in künstlerischen und erzähltechnischen Gesichtspunkten wohl um einiges aufwendigere Umsetzung der Abenteuer von Kavalier und Clay ist jedoch auch schon seit einigen Jahren in Planung.

Art Bechstein, steht kurz vor seinem Uni-Abschluss. Art lernt neue Männer, Frauen und Welten kennen in einem Sommer, der im Zeichen einer postpubertären Finalität zu stehen scheint.
Ich denke es gibt viele viele Gründe sich auf die Verfilmung durch Dodgeball Regisseur Rawson Marshall Thurbers (der auch die Adaption verfasst hat) zu freuen.

Der Cast klingt auf alle Fälle aufregend und die Production Diaries vermitteln eine Hype-notwendige Sorgfalt und Umsicht der Inszenierung...für die übrigens noch kein Release Date angesiedelt ist.
Anscheinend ist das ganz einfach durch den bis jetzt fehlenden Distributor zu erklären...vielleicht wird der Film ja gerade auf der Berlinale verkauft. Ich habe keine Ahnung wie da so die Abläufe sind.

Wer sich jedoch auf den Film hinreichend vorbereiten will sollte unbedingt das Buch von Chabon lesen. Die englische Version ist wohl zufriedenstellender als die deutsche, die ich gelesen habe.

Hier geht es zur offiziellen Seite der MYSTERIES OF PITTSBURGH, auf der auch alle Production Diaries vorhanden sind. (WarmButters anderes Projekt ist wohl auch ganz interessant...)

Vor einiger Zeit wurde zudem auf CHUD ein lustiger und unterhaltsamer kleiner Drehbericht gepostet.

Ich werde nun wieder zu meinem eigentlichen Unterfangen zurückkehren, das darin besteht, ....naccchhh..lassen wir das.
Eigentlich könnte ich bereits beim Schreiben einer Hausarbeit sein. Stattdessen bin ich einmal mehr enttäuscht von diversen Mitgliedern des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks. Immer wieder setze ich mich in ihre Seminare um mich plötzlich in kurzweiligen Schlagabtauschen wiederzufinden:

ICH: Es gibt auch den Bedarf nach interessantem anspruchsvollem Programm.

HR-Journalist: Niemand guckt die anspruchsvollen Programme. Der Hörer ist schlecht.

Die monologische Form dieser Zwiegespräche zwischen Dozent & Student ist wohl bedeutsam.
Das Seminar, welches in diesem Semester stattfand lies auf noch viel tiefere Abgründe blicken. Auf die mangelnde Kompetenz angehender Lehrer beispielsweise, die Adaptation gelegentlich in ihren Vorträgen eindeutschen und Inhalte vermitteln, die auf die geistige Verfassung von 12 Jährigen schließen lassen. Sollte ich mal ein Handout hier posten?

....Ich glaube ich werde das demnächst mal tun. Für jetzt wäre das zuviel des Grauens.
Ich bin gleich zurück.


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