Sunday, December 11, 2005

INDY STRIKES BACK

-Ich bedauere den militanten, aggressiven Unterton dieses fabelhaft übertriebenen Titels.-
oder
SEAN CONNERY LOBT DIE ARBEIT ZU INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE.
oder
HOW THEY STOPPED WORRYING AND LEARNED TO LOVE THE HOLLYWOOD BLOCKBUSTER.
oder
HOW INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE IS STILL THE BEST MOVIE FOR 12 YEAR OLDS EVER MADE, IN MY OPINION.


Jemand wie ich mag es in seiner Meinung von anderen Menschen bestätigt zu werden. Dann verspüre ich ein Gefühl von Recht, Weltfreude (als Teil des Weltschmerzes) und Genugtuung und mein Selbstwertgefühl scheint sich in ihm sehr fremde Höhen zu begeben. Insofern erzählt uns folgende Beobachtung nicht nur etwas über Filme sondern ebenso über mein eigenes krankes Ich.

So erklärt sich auch die Freude an Filmkritiken, die meine Einstellung und Empfindungen gegenüber einem Film bestätigen. Überhaupt ist es meiner Meinung nach eines der Hauptvergnügen an Journalismus (jeder Art) und Literatur seine eigenen Gefühle von anderen in Worte gefasst zu sehen und plötzlich einen perfekten Ausdruck für die Bewegung, die tief in unserem Innern vorgeht vorzufinden.

Als ich gestern ein Interview mit Sean Connery im Fernsehen sah, war es eher das Gefühl der Selbstbestätigung als der Genuss ausdrucksvoller Poetik, die bei mir hecktische Bewegungen, Siegerfäuste, unkoordinierte Schreie und ein befriedigendes Gefühl des Triumphes auslöste. Zudem sendete Sir Sean Connery in subtiler Art und Weise und ohne, dass er selbst sich dessen bewusst war eine Botschaft an eine gesamte Nation aus.


Die Interviewerin, ein schlechter Klon von Desiré Nosbusch, bei deren Auswahl Filmkompetenz und -interesse wohl keine Rolle gespielt hatte, stellte nach einigen Minuten die für mich und den Fernsehabend alles entscheidende Frage:

Welche Filme er unter den eigenen Arbeiten am meisten favorisierte fragte sie mit einem breitmündigem gekünsteltem Lächeln in einwandfreiem Englisch.
Sir Sean machte die Antwort vor allem am Arbeitserlebnis des jeweiligen Films fest und zögerte keinen Augenblick die zwei Favoriten der eigenen Arbeit zu nennen. Und in Anbetracht großer Filmmeilensteine: Mehrerer Bonds, Die Unbestechlichen mit Brian De Palma oder Der Anderson Clan mit Sidney Lumet nannte er zunächst THE MAN WHO WANTED TO BE KING, seinem eigenen Regieprojekt, bei dem ihm vor allem die Zusammenarbeit mit John Huston sehr viel Freude gemacht hatte. Dann war meine Minute der Bestätigung und des persönlichen Triumphs endlich gekommen. Ich weiß nicht warum ich diese Art der Selbstbestätigung nötig habe und will mögliche Gründe hier lieber nicht diskutieren. Aber vielleicht ließe sich eine notorische Ignoranz deutscher Medien gegnüber gutem Popcornkino und somit meinem cineastischen Schlüsselerlebnis als Grund nennen.

Ich stand umhüllt von nettem Dunst, flauschigem Weiß irgendwo.

Langsam kam Sir Sean Connery mit ernstem Blick auf mich zu und mit seiner schweren und mächtigen Hand drückte er mir behutsam einen braunen Fedora (Schlapphut), der schon so einiges mitgemacht hat auf den Kopf. Plötzlich wurde gewürdigt, was verhältnismäßig oft im Zentrum von "dies-war-der-Anfang-vom-Ende", "Lucas-und-Spielberg-führten-die-Hand-des-Kapitals-zum-heiligen-Schrein-der-Filmkunst"-Beschuldigungen steht.
Unterdessen begann er von dem Erlebnis, das da war "Indiana Jones and the Last Crusade", zu erzählen.
Ja, er schwärmte geradezu. "Wann kann man schonmal den Vater von Harrison Ford spielen?" waren die ersten Worte, deren letzte Fragmente ich nur noch im tief berauschendem Selbstbestätigungsdelirium wahrnahm. Im Hintergrund meines Kopfes lief "white rabbit" als Alltagssoundtrack und Siegeshymne. Wessen Sieg? Meines eigenen Geschmacks etwa? Meiner individuellen Passion? Der Sieg meines hochkulturellen und künslterischen Schlüsselerlebnisses?

Das Drehbuch war toll. Und vor allem die Zusammenarbeit mit dem gesamten Team wäre eine überaus harmonische Angelegenheit gewesen erzählte er. Jeder sei absolut professionell gewesen. Und der Regisseur ein außergewöhnlicher kreativer und visionärer Mensch.

So sprach Sir Sean weiter und wollte garnicht aufhören mit dieser ultimativen Lobhudelei. Es
war einfach herrlich. Bedeutungsvoll wurden seine Aussagen vor allem einige Minuten später. Dann kam er -ohne selbst den Namen des Projekts zu nennen- auf entweder a) THE ROCK oder b) THE LEAGE OF EXTRAORDINARY GENTLEMEN zu sprechen. Er redete darüber, dass Leute bei einem seiner letzten Projekte am Werk gewesen wären, die von Vielem einfach kein Verständnis hätten, dies aber nicht zugeben würden, was dem kreativen Prozess und vor allem der Qualität des Films sehr schadete. An diesem Moment war die Stelle im Interview gekommen, sich über schlechte, langweilige Hollywoodproduktionen aufzuregen.

Und damit war es vollbracht. In einem zumindest 50%ig deutschem Medium, einem der letzten Sender, denen Fernsehmachen noch etwas bedeutet, wurde Hollywoodbilligware, die ohne wirkliche Inspiration und gute Geschichten auskommen zu versucht geächtet und Hollywood -Popcornkino, das auf gute Geschichten mit überraschenden und den Betrachter herausfordernden Effekten in den Charakteren und den attraktionsgeladenen Bildern setzt gepriesen.

Lustigerweise war Connerys Schlusssatz zu Indiana Jones and the last Crusade so etwas wie: "Und wie das eben so ist, wenn man ein tolles Team hat, ein super Drehbuch und eine gute Geschichte, dann wird so ein Film zum Klassiker und spielt sehr sehr viel Geld ein." Er brachte es auf den Punkt ohne alles über einen Kamm zu scheren.

Der gut gemachte und den Zuschauer auf mehren Ebenen unterhaltende "Blockbuster" braucht solche Lobhudeleien. Nicht nur ist er vom Aussterben bedroht, sein Ansehen wurde auch noch durch ignorante Berichterstattung, die den gut gemachten Blockbuster, der eigentlich gute Absichten hat und nicht, wie es in einschlägigen Feuilletons hochstilisiert wurde, schon viele Opfer forderte, zum Tode durch Ausrottung verurteilte.

Einst durch skrupellose Marketingkampagnen einerseits, und durch sich für Filme begeisternde, in langen Ketten stehende Menschen andererseits in Gang gesetzt, wurde der "Blockbuster" bald zu einem kapitalistischen Kampfbegriff.

Die Indiana Jones Filme sind ein Beispiel für das, was Massen unterhalten kann und gleichzeitig einfach gut ist. Sie sind Filme hinter denen Liebe zum bewegten Bild und dem Kino der Attraktionen, Geschichtenerzählen und filmkünstlerisches sicheres Handwerk steht und die, wie große Werke der Kunst andere zur Nachahmung und zum Machen eigener Filme inspirierten. Es ist Autorenfilm, bei dem ein ganzes Team von künstlerisch und handwerklich begabten Menschen, der Autor ist. Letztenendes ist es auch der Beweis dafür, dass der Geschmack der Menschen doch nicht so schlecht ist. Und dass Unterhaltung nicht das Gegenteil von Qualität sein muss.

Danke Sean, dass du viele Menschen darauf aufmerksam gemacht hast.

Thursday, December 08, 2005

THE O.C.

Actually, for the matter of being understood by us Europeans and Germans, this series is entitled O.C. California in these spheres. Because we, who are obviously not able to think of stories, that will entertain ourselves on our own, may not know that the O.C. is the short for the American "Orangenland" (which would be some kind of proper one to one translation.). In fact I would prefer the title

Das Orangenland (Das O.L.)

It would really contribute to the whole fun of it and furthermore would assumingly keep stupid 14 year olds from watching "that show with this really odd fruite name", that is undoubtedly a great piece of television.

WRONG EVIDENCE AND OBSERVATIONS THAT INDICATE THAT THE O.C. MAY IN FACT BE A SHOW FOR FEMALE 14 YEAR OLDS

But the fandom of filthy teenagers is not the only thing that makes a lot of people think that this series is not more than an odd, uninspired soap opera, that follows the texture of telenovelas, and dull daily soaps:
If you're just "zapping by" and suddenly find yourself facing that bunch of just way too beautifully looking human beings any chances rise that you may switch over to the channel with the "more sophisticated" programming. Series though, are not created for the attraction of the moment. They are sequences of situation and moments and therefore should be watched frequently. That may sound pretty dogmatic but as a matter of fact you should really watch at least two continuing episodes of a television series to be able to judge it's quality. It is the humble opinion of myself that anything less than that will be just a judgement of a story by it's cover.

So, to all of those german naysayers out there, who "hate" O.C. because everything and everyone looks so goddamn glossy and artificial and the characters "just talk so fucking exaggerated." ("I mean, just take a look at how the mouths of these people move.")I say: This is an American movie. As you may have recognized people talk german. Thus I assume subsequentially that it is dubbed. German voices + american gestures = mix of sign language and gestures you use when explaining something to a complete moronic person.

In the end I want to add that I'm not a fascist if it comes to human beings beneath or over a certain age. I don't think either that all 14 year olds are stupid, dull. No, they may as a matter of fact just be
a)hormonically disturbed or
b)on Ritalin
so it's not their fault.
Indeed I don't want to comment on any state of 14 year old. And my fear, expressed before, that they may be watching the same tv programming as I do doesn't have any rational cause.

Instead I should be happy and rejoice that a lot of people(mostly teenagers) are apparently growing up in the midst of really good entertainment.

coming up:
WHY WATCHING THE O.C. IS IN FACT A REWARDING EXPERIENCE FOR ANY THINKING HUMAN BEING.