Sunday, December 30, 2007

Wo ist Daniel?

Siehe selbst, dass es da nichts zu sehen gibt. Und vom Hören will ich an dieser Stelle erst gar nicht sprechen!

Gerade höre ich einige Stücke der Bear McCreary Scores von Battlestar Galactica. Mmmmmhhhhh.... Ich wünschte ich würde morgen Nacht zu A PROMISE TO RETURN in Richtung Jahreswechsel schweben.


Ist es Absicht, dass das kurze geheimnisvolle dämonische Aufblitzen Daniel Day Lewis' Konterfeit am Ende des Trailers für THERE WILL BE BLOOD sich in der deutschen Version auf das Aufflimmern eines weißen Punktes beschränkt? Oder ist das abgedunkelte Bild ein gut gemeinter Hinweis des Verleihs?
Ich finde es ja auch ganz nett von denen, dass sie zwar sehr unterschwellig aber mit metaphorischem Nachdruck darauf verweisen, dass in der deutschen Version dieses Aufsehen erregenden Films so gut wie nichts zu sehen sein wird.

Was jetzt kommt kann natürlich nur noch auf irgendein anti-Synchronisationsgewäsch hinauslaufen. Ich kann es ja selbst schon nicht mehr hören. Egal ob von mir oder anderen. Ich nehme mal an, dass es zu schmerzhaft wird anzuerkennen, dass man es hier mit einer dogmatisch aufrecht erhaltenen Dummheit zu tun hat, mit der eben leider einige Menschen ihr Brot verdienen und deswegen dafür kämpfen werden wie die Bauern für ihre Subventionen.

Das haben übrigens die Macher dieser hübsch gestalteten Seite noch nicht ganz geblickt. Ihr Traum ist ehrenhaft aber die Forderungen sind letztenendes utopisch.
Und trotzdem wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis ich auch meinen Namen auf die Unterstützerliste von gegen-synchro.de setzen werde.
Wenn diese Seite dann noch existiert. Denn früher oder später werden Forderungen, wie

Wir brauchen ein EU-Gesetz zur DVD Veröffentlichung: DVDs dürfen nur mit Originaltonspur aber mit Untertiteln aller offiziellen Sprachen der EU-Ländern veröffentlicht werden!
den heiligen Zorn der geheimen Bruderschaft der Synchronsprecher auf sich ziehen. Und dann werden die Andreas Fröhlichs, Arne Elsholtzs, Manfred Lehmanns mit käsigen aus dem Englischen Übersetzten One-Linern uns die Buden einrennen und Ilona Otto und Melanie Pukaß uns psychischer Folter aussetzen bis und das Blut aus den Ohren kommt.

Sicherlich sind die Synchronisation ausländischer Produktionen nicht der einzige Grund für ihre meist verspätete Veröffentlichung auf dem beispielsweise deutschen Markt. Sicherlich gibt es viele andere Gründe bestimmte Produktionen in manchen Ländern anders zu positionieren. Zudem lässt sich vielleicht nach Erfolgen und Misserfolgen in den USA auch noch etwas am Marketingkonzept fürs Ausland verändern, wobei das ja dann schon wieder unterschiedliche Statistiken sind, die man dort bedienen muss.

Letztenendes hat die Synchronisation schon ihr Finger mit im Spiel des Veröffentlichungszeitpunktes. Und das ist das Tragische. Denn letztenendes warte ich zwei oder fünf oder zwölf Monate auf einen synchronisierten Film um ihn dann in einem Originalkino auf Englisch sehen zu können.

Was mich an der zeitlichen Zerstreuung stört und in tiefste Depression treibt ist nicht unbedingt das Warten selbst. Die Wochen und Monate vergehen eh viel zu schnell.
Internetseiten haben Filmveröffentlichungen, egal ob mit oder ohne internationalem Release Date, längst zu einem globalen Ereignis gemacht. Gleiches gilt für Fernsehserien. Insbesondere diese, welche durch Staffeln übergreifende Geheimnisse und vielschichtige plots und Charaktere zu heißen Diskussionen und Interpretationen anregen. Bei LOST wird diese Diskussion sogar schon in die Konzeption der Episoden und inszinatorischen Entscheidungen mit eingebunden. Die Showrunner Damon Lindelof und Carlton Cuse sprechen in ihren Podcasts oft von Tivo-Moments. Das sind kurze Augenblicke in einzelnen Szenen, die Aufschluss über bestimmte Fragen und Mysterien der Serie geben können und nur durch freeze frames, die bei der Festplattenspeicherung der Folgen möglich werden, erkennbar sind. Oder eben auch nicht. Denn die Showrunner wissen inzwischen um die technische versiertheit und den detektivischen Ehrgeiz ihrer Fans. Und bauen auch darauf.

Ihre spektakuläre Geheimniskrämerei und die häufigen plot-twists macht die Ausstrahlung solcher Serien zu herausragenden Ereignissen und mehr noch zum Mittelpunkt von Spekulationen und Diskussionen.
Diese Diskussionen finden allerdings dann statt, wenn die Serien zum ersten Mal ausgestrahlt werden. Und das ist, wenn man Glück hat (und die Serie überhaupt im deutschen Fernsehen gesendet wird) ungefähr ein halbes Jahr vor dem Termin der deutschen Veröffentlichung.
Ein Dilemma entsteht. Die einschlägigen Internetseiten nicht zu lesen und somit die unfreiwillige Einweihung in aufregende Plotwendungen zu verhindern wäre in etwa so als ob man plötzlich nicht mehr in die Tageszeitung schauen könnte...

Aber nicht nur wenn es um das spektakuläre Enthüllen von Geheimnissen geht sind die versetzten Sende und Veröffentlichungstermine zutiefst traurig. Auch wenn ich mich gerne an der Diskussion eines neuen Dramas der Coens sonst eines neuen Filmes beteiligen wollte sähe ich als Deutscher alt aus. Zwar kann man zu jeder Zeit über ein künstlerisches Produkt diskutieren und schwätzen.

Aber was uns Filmfans im Internet zusammentreibt ist mehr als die analytische intellektuell erhellende Diskussion an sich. Es ist das Zelebrieren einer Entdeckung oder das kollektive Betrauern einer kinematischen Enttäuschung. Es ist nicht nur der geäußerte Gedanke sondern auch das beisammen sein. Wenn man schon im Kino nicht immer unter sich ist oder gar nur zu dritt im dunklen Programmkino hockt. Dann kann man wenigstens auf dem virtuellen Marktplatz für kurze Zeit das Gefühl bekommen, man habe zusammen einem bedeutsamen und wahren Moment beigewohnt.
Und somit zählt ob der merkwürdigen und noch etwas fremden Ausgestaltung von Zeit im virtuellen Raum der Moment. Und wenn ich den verpasst habe, dann habe ich Pech gehabt.


Bis Februar also.

Tuesday, December 11, 2007

Bitte bleiben, bitte bleiben.

Das Übliche: Kein Schnee vor der Haustür aber tausend Dinge, die erledigt werden müssen. Jetzt. Genau jetzt, während ich darüber schreibe.

Ein Film, der geschnitten werden muss. Eine Forschung, die vorangetrieben werden sollte. Ein Morgen, das erdacht und ein Heute, das genutzt werden soll. Und die Linien des Todes. Immer nur ein paar Stunden vorraus. Dieser Dokufilm, den wir gemacht haben war rein planerisch eine Katastrophe. Und die Tatsache, dass mein Partner, trotz all der Zeichen und meinen Gefühlen, die dagegen sprechen, ständig betont wie gut wir uns ergänzen macht die Sache nicht besser. Ich müsste mal raus. An die frische Luft. Aber jetzt ist es dazu auch schon zu spät. Und ich muss noch diesen Film machen. Und die Interviews transkribieren. Und den Blog updaten. Und vernachlässigten Freunden Emails schicken. Und Geschenke kaufen.

Während die Menschen, die mich tagtäglich mit Humor versorgen immer noch streiken und nur das ein oder andere Protestvideo noch an die fetten Jahre erinnert ist heute wenigstens eine Konstante der Internet-lebensqualität zurückgekehrt: pandora.com